WALKING NORTH GIRLS
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Heide oh Heide zwischen Schleimbeutel und Ischias

30/3/2016

4 Kommentare

 
Raus aus der Grossstadt! Hannover ist sicherlich schön, aber uns zieht es in die Natur. Mit neuen Plöppel an unseren Stöcken läuft es sich wieder bequemer und unsere Füsse haben sich über Nacht erholt. Heute hängen wir je unseren Gedanken nach, viel ist nicht zu sehen: Industrie. Das haben Grossstädte so an sich.
Weiter gehts von Engensen nach Celle. Plötzlich ist alles flach. Einfach flach, nicht die kleinste Erhebung. Wir sind glücklich wieder in der Natur zu sein und da begegnet uns der erste Pilger! MIt grossem Pilgerstock nicht zu übersehen, laufen wir aufeinander zu. "Buen Camino, geht`s nach Santiago?" "Nein, da war ich schon. Dieses Mal durchquere ich Deutschland von Nord nach Süd." Super, antworte ich, wir von Süd nach Nord. Wir lachen alle drei herzlich auf und tauschen uns erstmals mit einem anderen Weitwanderer aus. Frank kommt aus Hessen, lebt nun im Allgäu und wandert über Ostern zwei Wochen. Dieses Mal von Celle bis Eisenach. Wir wünschen uns ein gesegnetes Ultreia und nach einer dicken Umarmung gehen wir weiter unsere Wege.
Kurze Zeit später sehen wir eine Gruppe mit Handwagen auf uns zukommen. Sie werfen immer wieder einen Ball die Strasse runter. Was soll das denn? Als sie näher kommen, fragen wir nach? Boseln! Kommt die Antwort. Ähh was??? Also, für alle die das auch nicht kennen: Man braucht ein Spielfeld am besten vier Strassen welche zu einem Quadrat zueinander führen. Flach, versteht sich von selbst. Dann werden Gruppen gebildet, welche gegeneinander spielen. Jeder Spieler wirft den Ball soweit er kann und Derjenige mit am wenigsten Schüssen, hat gewonnen. Super Sache:-) Ein Spiel für alle Generationen, wie man auf dem Bild gut sehen kann. Viel Spass noch und Danke an die Gruppe fürs Foto.

Als wir im nächsten Dörfchen in die Berlinerstrasse, Ecke Kurfürstendamm einlaufen, sieht uns ein Herr, welcher gerade Sträucher in seinem Garten kürzt. Eine grosse Schutzbrille über den Augen kommt er auf uns zu. "Woher, Warum, Wohin?" Ich antworte: Basel. wissen wir noch nicht. Nordkap. Der nette Herr ist sichtlich begeistert und würde uns am liebsten zu sich einladen. Aber die Gartenarbeit macht sich nicht von allein.

Das Einlaufen in Celle ist wieder mühsam. Städte....einfach zu viel Asphalt und AUTOS. Die Innenstadt entschädigt dann aber für die Anstregung. Bei Rita`s Bed & Breakfast finden wir dann einen Platz für die Nacht.
Heide oh Heide ... Wir sind schon ganz gespannt, die nächsten Tage geht`s durch die Lüneburger Heide. Schon die Südheide gefällt uns sehr. Durch eine mystische Waldlanschaft führen die sandigen Wege. In diesem Naturschutzgebiet leben viele Tiere und Vögel. Immer wieder raschelt es und wir blicken erschrocken in den Wald. Was war das? Eine Heideschnucke? Ja, das gibt es wirklich, die Heideschnucke ist sowas zwischen Schaf und Gämsbock. Hmm wär schon cool so eine Schnucke zu sehen. Wo seid ihr denn? Ausgewandert??

Seit ein paar Tagen schmerzt meine Hüfte und da alle Salben nicht helfen, mache ich einen Termin bei einem Physiotherapeuten in Soltau. Nach halber Strecke schmerzt es so sehr, dass wir beschliessen den Rest mit dem Bus zu fahren. Eine Ausnahme! In Soltau angekommen, nehme ich den Termin beim Therapeuten war und Danni entschwindet in die Sauna - sie liebt dies.
Schleimbeutelentzündung, lautet die Diagnose. Ruhe, nicht bewegen. Was jetzt? Wie geht es weiter. Angst macht sich unter uns breit - können wir den Weg nicht weitergehen? Aber so schnell geben wir nicht auf. Wegen Ostern haben wir die nächsten Unterkünfte vorgebucht bis Hamburg. Das ist etwas blöd, stornieren geht nicht. Also beschliessen wir, dass ich kürzer trete, Danni die Etappen läuft und ich nach Befindlichkeit einen Teil mitgehe. Es fällt mir schwer, ich will wandern nicht rumsitzen. Aber es nützt nichts. Den ersten Tag kann ich noch ruhig in der Herberge verbringen - auch wenn Danni mich zwischendurch anruft. Sie steht vor einem Schild: Vorsicht Wolfsgebiet - Betreten auf eigene Gefahr. Sie geht aber weiter, die Tiere haben sicherlich mehr Angst vor ihr als umgekehrt. Nach wenigen Stunden kommt sie an. Am nächsten Tag sind die Busverbindungen absolut schlecht. Nachdem ich durch die halbe Heide gefahren bin, um am Treffpunkt anzukommen, gebe ich auf. Ich schmeisse mir den Rucksack über und streife mit Danni durch die Heide bis Undeloh. Ich habe kaum Schmerzen und wir werden belohnt mit tollen Eindrücken. Die Heide - auch wenn sie nicht blüht - ist ein Höhepunkt bisher. Und nicht nur das: 1.000 km sind gelaufen
Nach einem Tag Pause mit Stop in Undeloh an der örtlichen Wurstbude mit Verköstigung einer Heidschnucken-Bratwurst, geht's weiter nach Buchholz - Heide, Heide und nochmal Heide. Leider habe ich immer noch Schmerzen und kann die Etappe nach Hamburg nicht mitgehen, die wir zusammen mit Danni's Tante Michaela geplant hatten. Als wir uns am späten Nachmittag wieder treffen, ist klar - ich muss nochmal zum Arzt. Also fahren wir in die Notfall-Praxis nach Altona und warten hier mit anderen Gestrandeten. Diagnose: Ischias.
Etwas ratlos, schlafen wir spontan bei Michaela. Wir gönnen uns abends ein lecker Steak und trinken einen Sekt auf den Osterhasen - schliesslich ist Ostern. Wir haben nun bis Dienstag Hamburg, Entspannung und Freunde treffen eingeplant.
Wie es weiter geht, wissen wir noch nicht ABER es geht irgendwie weiter, das ist klar. Wir bleiben positiv.
by Nicole
4 Kommentare
Andre
30/3/2016 19:13:26

Hamburg meine Perle! Da kann man getrost ein paar Tage oder auch Jahre aushalten. :-) Schissdreck! :-( Ich hoffe du kannst weitermachen, Nicole. Das heißt jetzt aber auch zusätzlich Rückenübungen machen um die Wirbelsäule zu entlasten. Ich drücke die Daumen. Viele Grüsse und gute Besserung.

Antwort
Eduard Rudolph
30/3/2016 21:24:42

Ohje! Hoffentlich wird das wieder :(
Ich wünsch Euch alles Gute, das es weitergeht.

Antwort
Yvonne
31/3/2016 11:08:22

Oh nein liebe Nicole! Ich drücke die Daumen, dass es weiter gehen kann. Ruht euch ein wenig aus und dann dann geht es hoffentlich wieder!!! Fühlt euch umarmt!

Antwort
AchimKoeln
31/3/2016 15:55:51

1.000 km gelaufen das ist geil und einfach super. Da bin ich ganz ehrlich etwas neidisch, dann sich könnte das leider nicht.
Ihr wollt zum Nordkap, ja einfach supter toll, wir waren vor ca 30 Jahren mal da, einfach toll, ich wünsche euch gutes wetter, das die Knochen halten und das ihr weitr gut drauf seid.

Achim

Antwort



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