WALKING NORTH GIRLS
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Der Blick zurück und nach Vorn

5/1/2018

2 Kommentare

 
Über 12 Monate sind vergangen und es ist Zeit für einen Rückblick. Lange war es gar nicht möglich einfach zurückzublicken und Euch unsere Gedanken und Gefühle mitzuteilen. Zu stark waren noch die Eindrücke, zu vielseitig das Erlebte. Und vielleicht war auch das Fernweh nach Skandinavien zu gross. Aber jetzt ist der Moment, Euch eine kleine Einsicht in unsere letzten Monate zu geben.

Das Wichtigste zu erst: Wir sind noch immer verheiratet :-)

​Und ja, das Ankommen im normalen Alltag war schwer. Auf einmal standen wir wieder in unserer Wohnung und fragten uns, was um alles in der Welt, machen wir mit dem ganzen Zeug - im Rucksack war ja eigentlich alles was wir brauchen. Der Lärm der Stadt, wahrscheinlich normalerweise die leise Hintergrundmusik im Alltag, war auf auf einmal lauter und stressiger als zuvor. Jeden Morgen wollten die Füsse wieder loslaufen. So rannten wir jeden erdenklichen Waldweg im Allschwiler Wald hoch und runter. Es war irgendwie schräg, erst mit dem Auto, Tram oder Rad fahren zu müssen, um im Wald zu laufen.
Schön, war es Freunde und Familie wiederzusehen. Zusammen zurückzublicken.

Nach 3 Tagen war alles noch aufregend, nach 7 Tagen stellen sich erste Normalitäten wieder ein. Zwei Wochen wieder zu Hause, der Körper will nicht mehr jeden Tag laufen - Sofa ist auch mal schön. Erst nach 4 Wochen wird uns etwas klarer, was für ein Abenteuer hinter uns liegt. Aber ehrlich gesagt, noch heute betrachten wir die Bilder und müssen zwei Mal hinsehen, denn die beiden Frauen da am Nordkap sind wirklich wir. Erst heute sagte ich zu Nicole: "Wir haben das wirklich gemacht."


Tja, und dann muss sich das Leben auch irgendwie weiter drehen. Hätten wir genug Geld, wäre der Rucksack schon lange wieder gepackt. Keine Frage. Aber wie sagt es sich so schön, der Ernst des Lebens....Nein, den wollen wir nicht zurück. Das war und ist klar.
Nicole hat sofort losgelegt und ihr Leben geändert. Ihren Job als Projektleiterin bei einem Flüchtlingsprojekt hat auf sie gewartet. In den letzten Monaten hat sie ihre Selbstständigkeit weiter ausgebaut und ist in eine eigene Praxis gezogen. Nun hat sie den grossen Schritt gewagt. Seit wenigen Tagen ist sie zu 100% selbstständig als Coach und Medium. Es gibt Mut und Kraft, ihren Namen auf dem Praxisschild zu sehen, welches an dem wunderschönen Altbau in der Altstadt angebracht ist. Insgesamt arbeiten hier 7 tolle und einzigartige Frauen selbstständig. Nicole ist diesen Schritt gegangen. Sie sagt, dass der Weg nach Norden, bei ihr der Weg in die Klarheit war. Sie weiss was Sie will. Sie lebt ihre Berufung, es ist nicht nur ein Job.
Bei Danni stand etwas länger die Frage im Raum: „.Was ist nun mit mir, was will ich?“ Die Ideen waren vielfältig: Von Kellnern auf einer Skihütte, Leiten eines Hostels, selbstständig machen als Marketing-Beratern, einfach wieder wandern oder zurück ins Büro? Wo war denn jetzt die Klarheit der Wanderung hin? Haben 4.000 Kilometer nicht ausgereicht, die neue Richtung zu wissen?Irgendwann nach 6 Wochen zurück, kam auf einmal die Wut auf die Wanderung. Keine Ahnung, ob das überhaupt geht. Aber dieses Gefühl war da! Die Nordkap-Tour hat alles durcheinander gebracht. Chaos.
Heute ist alles klarer. Es brauchte diese wild umherfliegenden Mosaike von Wünschen, Sehnsüchten und verkehrten Ansprüchen, um irgendwann klar zu sehen. Viele Dinge mussten erst anfangen, um zu spüren, ob es das richtige ist. Heute steht fest: Weder das eine, noch das andere kann Danni ausschliesslich tun. Es braucht eine Balance zwischen all den Mosaiken, die Danni ausmachen. Heute arbeitet sie wieder mit Freude im eCommerce aber nimmt sich auch die Zeit für andere Projekte: Krimi schreiben, Unterrichten an einer Handelsschule und seit neustem geführte Wanderungen anbieten....Okay, das Bungee Jumpen ist schön länger her, aber es passt als Metapher so herrlich.
Trauen, springen, fliegen...
Ausserdem haben wir das Glück, immer mal wieder anderen von unserer Tour erzählen zu dürfen. Es ist schön andere Menschen mit auf die Reise zu nehmen. Das gleiche Funkeln in ihren Augen zu sehen und wir hoffen ein Stück unserer Motivation, unserer Energie, die uns die Nordkap-Wanderung zweifellos noch immer gibt, weiterzugeben. Zusammen auf die Reise zu gehen, unsere damaligen Gedanken und Gefühle niederzuschrieben, hat viele Eindrücke nochmal verstärkt und sortiert. Das Manuskript ist fertig geschrieben nun drückt uns die Daumen, dass es sehr bald auf den Markt kommt.

Und natürlich waren wir wandern. Anfangs vielleicht noch auf der Suche nach der Erinnerung, nach dem Gefühl der Freiheit im skandinavischen Fjell. Aber wie soll so etwas einmaliges, etwas was sich monatelang aufgebaut hat, in 3 Tagen wandern rekonstruiert werden? Unmöglich. Und das ist auch gut so. In unseren Herzen wird das Gefühl immer bleiben. Aber es hat jetzt nach über 12 Monaten wieder Platz für neue Eindrücke, Ideen, Hoffnungen und Projekte. So haben wir neue Wanderpläne und Projektideen. Wir misten stetig unsere Wohnung aus und suchen nach Alternativen Wohnkonzepten - wer sich im Zelt wohl fühlt, braucht keine 100qm grosse Stadtwohnung. :-)

Unsere Wanderung geht weiter. Sicherlich ist es manchmal nicht leicht, Dinge zu ändern oder Neues anzugehen. Aber wenn uns die Wanderung zum Nordkap eins gelernt hat, dann ist es, einen ersten Schritt zu wagen. Denn die Angst vergeht im Tun.
2 Kommentare
Martina
16/1/2018 17:49:55

Hallo ihr zwei,

schön von euch zu hören das ihr den Alltag wieder schafft. Ihr seid schon seit 4 Monaten meine Inspiration. Ab Mitte April gehts bei mir los. Werde den E1 von Flensburg bis Lugano wandern.
Das wird meine Belohnung für 18 Jahre selbständiges Geschäftsleben sein. Freue mich schon extrem.
Ein großer Dank an euch für euren Blog, er hat das schon vorhandene Fernweh enorm gesteigert.

Antwort
eagle56 link
30/1/2018 12:35:40

Vielen Dank für diesen berührenden Artikel! Es ist schwer, nach aussergewöhnlichen Erlebnisse wieder einen Weg in den Alltag zu finden... Man muss es schaffen, das Erlebte zu integrieren und als veränderte Person seinen Weg weiter zu gehen. Wie ein Schweizer Messer, der auf einmal ein oder zwei Werkzeuge mehr besitzt und erst Platz dafür finden muss ;)

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