WALKING NORTH GIRLS
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Externsteine, Jakobsweg und Nix geht mehr

17/3/2016

1 Kommentar

 
by Nicole
Nach vier Tagen nichts tun bei Dannis Familie, scharren wir beide schon wieder mit den Füssen. Wir beschliessen schon Donnerstag weiter zu gehen, allerdings machen wir die Etappe in umgekehrter Richtung und lassen uns frühmorgens von Danni`s Schwester Julia mit dem Auto nach Willebadessen bringen. Von dort geht`s zu Fuss die 30 km wieder zurück nach Westheim. So verbringen wir noch eine weitere Nacht bei den Klecks und können uns am Freitagmorgen nur sehr schwer trennen. Danni`s Vater, Clemens, bringt uns wieder nach Willebadessen und weiter geht`s Richtung Norden, nach Altenbeken. Spontan besucht uns Diana, eine alte Freundin von Danni, welche in Paderborn wohnt und arbeitet. Wir treffen uns in der einen Kneipe, die offen hat und unterhalten uns prächtig bei Weizenbier Alkoholfrei und einer Mantaplatte.

Abends koche ich auf dem Balkon unserer Pension eine kleine Mahlzeit mit unserem Spirituskocher, es gibt Linseneintopf. Wir haben einfach keine Lust mehr auf SchniPoSa (Schnitzel, Pommes, Salat). Überhaupt, die ganzen fettigen Fertig-Saucen können wir nicht mehr sehen. Wir kochen ab nun also selbst, so oft es geht. Am liebsten: Erbsen- oder Linseneintopf, Stocki mit Speck, frischen Champingions und Frühlingszwiebel oder Pasta wahlweise mit Käse oder Tomatensauce.

Von Altenbeken geht`s weiter auf den E1 nach Horn. Hier führt uns der Eggeweg zum Eggeturm, welcher in einer wunderschönen Hochheide steht. Diese Hochebene sieht so ganz anders aus und wir denken beide an Norwegen, so stellen wir uns die Landschaft vor. Mal schauen ob dies stimmt;-)
Der Weg führt wieder bergab und bald finden wir uns wieder in einem wunderschönen Tannenwald. Daneben begleitet uns ein kleines Bächlein bis zu einer Lichtung mit See, Parkplatz und einem Gasthof. Wir trauen unseren Augen kaum. Er hat OFFEN. Bisher war immer alles zu. Winterpause, Heute Geschlossen, zu verkaufen....
Wir treten ein und fühlen uns gleich wohl. Heute soll`s uns gut gehen und wir lassen uns die Karte bringen. Dannis Erinnerungen entführen uns nach Estavayer-Le-Lac am Neuenburgersee in der Schweiz, welchen wir im letzten Frühjahr als Test umwandert haben. In besagtem Städtchen köstigten wir wohl die beste Fischsuppen, welche es auf dieser Erde gibt.
Ein Blick in die Speisekarte verrät uns, dass es hier keine Fischsuppe gibt. Besser so. Wir nehmen einmal Salat mit überbackenem Ziegenkäse und Spaghetti Gorgonzola mit Bärlauch Pesto. Dazu gönnen wir uns ein/zwei Gläschen Pinot noir, blanche;-)

Kurz vor den Externsteinen haben wir uns in der Jugendherberge eingemietet. Bevor wir zur Jugi kommen, sage ich zu Danni: Lass uns doch kurz zu den Externsteinen laufen. Ich würde die gerne heute schon sehen, ich hab noch einen Floh im Po. Lautes Lachen erfüllt die Waldluft. Das heisst auf Sauerländisch: Flöhe im Hintern.

Die Externsteine sind imposante Felsformationen. Ein kleiner Park und ein See machen diesen Ort zum perfekten Wochenend Highlight. Heute IST Samstag. Nebelbehangen mit einem Strahl Sonne, mystisch glänzende Steine .... So habe ich mir das vorgestellt. Stattdessen; Touristen soweit mein Auge reicht, kein Nebel sondern trübe Suppe und von Mystik keine Spur.
Wir beschliessen am nächsten Morgen, unser Glück nochmals zu versuchen.

Aufgehts nach Detmold. Kurzer Fotostopp bei den Externsteinen. Danni ist begeistert und schwärmt von alten Zeiten, als sie mit Freuden immer auf Walburgisnacht hier gezeltet hat.

Wir nehmen die nächsten 15 km beschwingt in Angriff. Nach einigen Höhenmetern, die wir etwas unterschätzt haben, laufen wir Nachmittags in Detmold ein. Wir schlendern noch etwas durch das sehr schöne Städtchen und begeben uns zum Bahnhof. Ja, heute nehmen wir den Zug. Denn wir werden den Weg wechseln. Vom E1 wird es nun ein Stück auf dem Jakobsweg, der Via Scandinavica, gehen. Wir fahren also mit dem Zug nach OSTEN, bis Bad Gandersheim. Von dort wandern wir wieder nördlich - Richtung Norden haben wir keinen Meter eingespart.

Die erste Nacht auf dem Jakobsweg verbringen wir im Kloster Brunshausen. Als wir kurz vor 18 Uhr dort eintreffen kommt uns eine gut gelaunte Frau entgegen und ruft uns schon von Weitem ein "Buen Camino" zu. Schön, so kann es weiter gehen. Wir schlafen himmlisch in der ersten Herberge und machen uns am nächsten Morgen beschwingt auf. Die Sonne scheint, Wetter perfekt.
Nach 5 Minuten merken wir, dass wir in die verkehrte Richtung gelaufen sind. Wir müssen ja entgegengesetzt dem Jakobsweg. Wir wollen ja nicht nach Santiago sondern ans Nordkap. Am Ausganspuntk wieder angekommen, findet sich immer noch kein Wegzeichen. Wir suchen und suchen bis wir feststellen, dass der Jakobsweg nur in eine Richtung gekenntzeichnet ist. Also nicht in unsere. Zum Glück haben wir noch unsere Super App dabei: Pocket Earth. Auf dieser App kannst du die gewünschten Karten als gpx Datei herunterladen und alles bis ins letzte Detail erkennen. Super Sache und ohne die App wären wir wohl schon so manches Mal im Wald verloren. Nur eins ist zu beachten - man sollte sie auch gebrauchen und nicht voller Überschwang einfach los laufen;-)

Nach 11 km und einigen Höhenmetern machen wir Mittagspause in einem kleinen Dorf. Danni kocht sich fröhlich eine Tütensuppe und ich sitze müde und lustlos da. Mein Geist ist müde, am liebsten würde er in einen dieser Busse steigen, welche direkt vor unserem Rastplatz halten und mit einem ans Etappenziel fahren. Mein Ego aber sagt, Nein. Nix da, weiter geht`s.
Wir beschliessen dennoch eine andere Route zu nehmen, statt über den Berg, entlang der Schnellstrasse. 9 km. Strasse, Beton, immer geradeaus. Meine Füsse fangen an zu schmerzen. Ich verfluche mich und warum ich nicht den Bus genommen habe. Nach 5 km erreichen wir ein kleines Dorf. Meine Füsse schmerzen immer mehr, das Laufen wird zur reinsten Qual. Ich humple mit letzter Kraft zur Bushaltestelle und bin fest entschlossen in den nächsten einzusteigen.
1 1/2 Stunde müsste ich warten. "Gopferdammi - immer wenn ich bescheissen will - fährt nix." Zum Glück. Mein Ego beschliesst tapfer die restlichen 4 km durchzuhalten und auf die Zähne zu beissen. Es geht immer voran - manchmal langsam.

Nach dem Einkaufen lassen wir uns mit einem Taxi zur Unterkunft fahren für diese Nacht. Kein Schritt geht mehr. 20.3km hätten es nach Buch sein sollen, 32.3 km sind es geworden.

1 Kommentar
Ines und Jenny
20/3/2016 17:02:10

Wir bewundern euch! Es ist Sonntag und wir laufen in Gedanken mit. Euer Blog ist super - danke dass ihr uns mitnehmt. Herzlich und weiter so, die Juragirls;o)

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